Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Benutzerspezifische Werkzeuge

Sektionen
Geschichte und Ethik

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Geschichte der Neurologie - Diachrone Analyse medizinischer Texte zum Krankheitsbild "Schlaganfall"

Ausgehend von der Hypothese, daß es von etwa 500 v. Chr. bis zum 20. Jahrhundert ein kohärentes Textkorpus zu einer neurologischen Erkrankung, der Apoplexie, gibt, werden relevante Texte erfaßt, dokumentiert, übersetzt und analysiert. Im Vordergrund steht zunächst die Frage, welche wechselnden Aussagen zu Definition, Symptomatologie, Diagnose, Prognose, Ätiologie und Pathogenese festzustellen sind. Bisherige Veröffentlichungen aus dem Vorhaben beziehen sich auf historische Sammel- und Wendepunkte der Lehre von der Apoplexie im Corpus Galenicum (150-200 n.Chr.) und in der Pariser Klinischen Schule (1810-1820). Weiterhin vorgesehen ist zunächst die Bearbeitung der antiken und mittelalterlichen Quellen sowie der Texte aus der Zeit von 1500 bis 1800.


 

Geschichte der ärztlichen Ausbildung in Deutschland (1770-1830)

Das Projekt ging zunächst von der Frage aus, welche historischen Determinanten die Entfaltung des Unterrichtes am Krankenbett in Deutschland geprägt haben, und wie sich das "bedside teaching" innerhalb weniger Jahrzehnte von ersten tastenden Versuchen zu einer fest umrissenen und klar organisierten Ausbildungspraxis entwickelt hat. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche gedruckte und ungedruckte zeitgenössische Quellen und Dokumente aus annähernd 100 deutschen Bibliotheken und Archiven gesammelt und ausgewertet.
In einer ersten Untersuchungsphase konnten so die entscheidenden Institutionen an jedem einzelnen Hochschulort rekonstruiert und dargestellt werden. In einem zweiten Schritt gelang es, einzelne Einrichtungen zu typologischen Gruppen mit bestimmten Gründungsperioden und geographischem Verteilungsmuster zusammenzufassen und einander gegenüberzustellen. Chronologische Entwicklung, Architektur, Unterrichtspraxis und pädagogische Wirksamkeit einzelner Institutionen werden ausführlich beschrieben und in einen vergleichenden Zusammenhang gestellt.


 

Die Entwicklung des klinischen Unterrichtes und klinischer Unterrichtsstätten in Nordamerika (1770-1830)

In allen Ländern der westlichen Welt hatten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts praxisorientierte Unterrichtsformen als unverzichtbare Bestandteile der Ausbildung zum Arzt durchgesetzt. Hospitäler und hospitalähnliche Einrichtungen wie Entbindungsanstalten und Polikliniken wurden gleichermaßen zu echten Patienten-Behandlungsstätten wie zu Zentren einer neuen Pädagogik. In den jungen Vereinigten Staaten von Amerika fand die neue Unterrichtsmethodik zunächst allerdings weder in den frühen medical schools noch in den wenigen hospitals entscheidende Unterstützung. So entstand - meist außerhalb des formalen Curriculums der Medizinstudenten - ein Netz privater Lehrkurse an urban hospitals und almshouses, in marine hospitals und dispensaries. Mit Hilfe von amerikanischen Archivalien wird diese besondere Lehrpraxis der frühen Zeit dargestellt und mit den Ausbildungssystemen in europäischen Gebieten verglichen.


 

Geschichte der Hospitäler und der Medizin in Prag

Die Entfaltung des Gesundheitssystems in der böhmischen Hauptstadt dient als hervorragend geeignetes Modell, um die engen Zusammenhänge zwischen politischer Geschichte, Religionsgeschichte, Sozialgeschichte und Krankenhaus-geschichte zu veranschaulichen. Hinzu kommt, daß zahlreiche Archivalien in Prager Sammelstellen (besonders im Staatsarchiv, im Archiv der Prager Burg und im Stadtarchiv) leicht zugänglich, gut erhalten und bisher von der medizinhistorischen Forschung nicht erschlossen worden sind.
Erste Veröffentlichungen aus diesem Forschungsvorhaben beziehen sich auf mittelalterliche und frühneuzeitliche Hospitäler, Irren-Behandlungs-Stätten und Unterrichtskrankenhäuser.

nach oben